frisch gerollt:

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und so sah der mal aus...

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Rollen statt Spritzen...?

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Was man dazu braucht:
- eine Schaumstoffrolle 10cm breit
- eine Schaumstoffrolle 5cm breit
- das Selbe noch mal für den 2ten Tag, denn wenn Du die auswäscht, haste erst mal zuviel Verdünnung in der Rolle, das saut nur rum also nach Gebrauch wegschmeißen oder für unwichtigere Arbeiten aufheben.
- einen Pinsel für die Stellen, wo man mit der Rolle nicht hinkommt
- son blaues Farbbehälterteil an dem man auch gleich die Farbverteilung auf der Rolle macht
- Verdünnung zum Fleckenwehputzen/Händewaschen/Pinselreinigen
- 2-K-Spachtelmasse, denn logo - das gönnt man sich vorher, die Beulen wegzuspachteln
- bisschen Schleifmittel, denn beim Lackieren sieht man doch immer mehr Schäden als wenn man normal hinsieht
- Werkzeug, vorher alles mögliche abmontieren (Schlösser, Stoßstangen, Scheibenwischer, Frontgrill, Scheinwerfer, Blinker, Scheibenwaschdüsen, etc...
- Klebeband
- Farbe. Die billigste ist meistens eine schlechte Wahl. Ich habe die zweitbilligste genommen, Alkydharzfarbe auch Kunstharzlack genannt.
-etwas schwarze Farbe und einen kleinen Pinsel dafür um andersfarbige Spritzer zu retouchieren
- eine Dose schwarzen Lack. Frontgrill, Spiegel, Schlösser etc... sind ja eh abgebaut, die kann man gleich mal schwarz lackieren das gibt Kontrast. Wenn Du schon die
Schlösser in der Hand hast, kannst Du die auch gleich säubern und ölen.


Grundieren? Ja. Mit der selben Farbe, also 2 mal rollen mußt Du schon. Mit superfeinem Zwischenschliff versteht sich. Vor dem ersten Mal rollen mußt Du auch alles (alles!)
möglichst fein und gründlich anschleifen. So wird Schmutz und die durch Umwelteinflüsse zersetzte Oberschicht abgetragen. Der Schleifstaub wird mit einem sauberen Lappen
(Baumwolle, altes Bettlaken) abgerieben. Wenn der voll ist draußen ausschütteln gehen.

Beim rollen gehst Du so vor: immer möglichst eine ganze Fläche am Stück rollen, die optisch eine Einheit darstellt (also eine Tür ohne Pause, das wird sonst Scheiße!)
Erstmal Farbe draufbringen, dann verrollen. Wenn alles gleichmäßig verrollt ist gehst Du zum letzten Mal mit der Rolle drüber ohne anzudrücken, d.h. nur mit dem Eigengewicht
der Rolle. Bei senkrechten Flächen mußt Du diesen Druck entsprechend selbst fabrizieren. Durch diesen Minimaldruck kriegst Du beim letzten Rüberrollen die kleinen Bläschen
weg, die von den Löchern im Schaumstoff kommen.
Das geht nur, solange die Farbe noch nicht angezogen hat, also nicht einschlafen beim rollen ,-) und nicht zu dick - wenn Du schonmal eine Zimmertür gestrichen hast weißt Du
wieso. Wenn Du nie was gestrichen hast, solltest Du kein Auto rollen.

Der Zeitaufwand ist so pro einmal rollen 2-3 Stunden. Was dauert sind die Vor-Zwischen und Nacharbeiten, haha. Insgesamt ist es aber ein überschaubarer Job, bei dem man
auch stets den Fortschritt sieht. Je mehr Zeit Du investierst, desto gründlicher-->sauberer-->mehr Freude am Ergebnis. Besonders die Dachrinne ist nur mit Pinsel zu schaffen und dann mit einem (Verdünnungs-) feuchten Lappen wieder abwischen, damit sie schwarz bleibt. Spritzer und Kleckse auf Scheiben lassen sich nach dem Trocknen gut mit einer
Rasierklinge entfernen oder einem Schaber für Ceranfelder ("Glashobel").

Zum Felgen lackieren:
- ein Satz Skatkarten
- eine Dose Felgensilber
- Rad abschrauben und hinlegen. Mit Verdünnung und Lappen den groben Dreck abreiben, das ganz dicke Zeug auch mit Schmirgelpapier. Skatkarten, 32St. der Reihe nach überlappend zwischen Reifen und Felge stecken, Ventil abkleben, Felge einsprühen und trocknen lassen. Das kann man prima zwischendurch mal machen.

Kostenpunkt kommt glaube ich sehr auf Dein Organisationstalent an aber auf alle Fälle unter 100 €uro, eher 50.

Nach 2 Monaten schlägt der Lack noch Blasen, wenn man mit einer Dose Auto-Sprühlack drüber geht. Nach 6 Monaten trat dieser Effekt aber nicht mehr auf. Nervig ist am Resultat vor allem die rolltypische "Orangenhaut": der Schmutz sammelt sich zwischen den Bobbeln, so das er auch mit wischen schwer zu entfernen ist.

Nach 10 Monaten entschloss ich mich eine neue Kunstharzlack-Schicht aufzubringen:

Spritzlackierung

Von aussen Fugenrost weggemacht und neu versiegelt (BOB Rostschutzversiegelung und Grundierung), Fugen mit Sikaflex gefüllt, von innen ist Holraumversiegelung quasi überall hin wo man irgendwie hinkommt, jedenfalls sind 1,5l von dem Zeugs versprüht. Zwischenzeitlich wurde lange überlegt, wie der T3 neu lackiert werden könnte....Das sind die vorangegangenen Skizzen:
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Alles nicht unbedingt überzeugend. An den Türrändern und den anderen typischen Dreckpfotenrändern sollte es dunkel sein und oben Weiss bleiben damit er in der Sonne nicht so heiss wird innen. So'n 2farbiger in blau/weiß wie oben kam neulich auf den Hof gebraust, sah ja doch eher langweilig aus. Irgendwie waren wir nicht entscheidungsfähig. Naja, erstmal weiß machen
Abschrauben, abkleben und vor allem die Orangenhaut von dem gerollten, alten Lack wegschleifen hat zu dritt satte 10 Stunden in Anspruch genommen!!!


Nu war also alles schön weiß um 21Uhr Sonntag und ich entschied mich in Anlehnung an eine der Skizzen einen frei Hand, Zack-Zack aus der Hüfte zu machen anstatt vor lauter überlegen nicht voran zu kommen. Das ist das Resultat:

Etwas gewagt, gewöhnungsbedürftig, aber ich bin zufrieden und die Familie auch. Die Ladefläche/Motorraumdeckel ist übrigends auch dunkelbalu gemacht, war vorher weiß und immer dreckig. Nun muß alles wieder angeschraubt werden. Türdichtungen sind alle raus, Verkleidungen ab, etc.... wird sicher noch einige Stunden in Anspruch nehmen. Eins ist jedenfalls klar:
Ab sofort wird nicht mehr in viel zu engen Garagen geschraubt wo immer die Türen anbuffen oder Zeugs im Wege steht! Juhu, morgen fährt er wieder, innen wird er allerdings noch ein paar Tage ausdünsten müssen, bevor der Teppich, Sitze usw. wieder rein kann. Vielleicht investiere ich morgen auch noch in Antidröhnpappe wo schonmal alles ab ist.

So, jetzt ist alles angeschraubt, ufff! Gleich raus aufn Hof und neue Fotos gemacht. Auf der Heimfahrt ist mir erstmal ein Lüftungsgitter aus der D-Säule abhanden gekommen, vergessen anzuschrauben. Hab's aber wieder fehlt nur einer von den oberen Stöpseln sonst alles OK.

Ach ja, hatte ich erwähnt das innen auch alles lackiert ist? Ein Nobel-Bulli braucht natürlich auch die passende Türverkleidung:

Die Aktion hat echt Spass gemacht (obwohl ich des öfteren die fuck-you-hotline anrufen wollte). Und crass sach ich Euch, wie die alle gucken

Inzwischen sieht er so aus:

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Lacke

Das eben war noch Buntlack aus der Dose (Alkydharzlack), seidenmatt.
Als Nächstes kam mir die Gesinnung, beim Lackieren was gegen Rost zu tun und ich entschied mich kurzer Hand für Acryl-Rostschutzfarbe von Genius:

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Die Dachkante wurde aus Aquariumschlauch improvisiert - grün hat sie ja auch nicht Jeder :-)

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Acryllack war gut zu lackieren und trocknet schnell, der erste Regen brachte jedoch die Katastrophe zum Vorschein:

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2 Jahre später die nächste Lackierung. Diesmal wieder Alkydharzbasislack und zwar Hochglanz:
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Am nächsten Tag sollte noch eine Schicht Klarlack drauf, die mit Aluminium ("Aluminium-Anstrich") angereichert war. Eine Probelackierung auf Blech gab einen ultraglatten-hammergeilen Metallic-Effekt. Der Bus selber war auch bestens vorbereitet. Also auf und der Effektlack auf den Bulli:

h01.jpg (96783 Byte) shit h02.jpg (66197 Byte) shit h04.jpg (85549 Byte) shit !

Da war nix zu machen, das muß alles wieder runter. Nun wird der Bus etwas länger ablüften und der angereicherte Klarlack kommt zunächst in seeehr dünnen Schichten drauf. So muß es gehen (fleh).

Aber nächstes Mal, da nehm ich richtigen 2K-Autolack, auch wenns etwas mehr kostet. Auf diese Sorte Überraschung hab ich kein Bock mehr und durch die kürzere Trocknungszeit wird auch die Phase des Staubsammelns kürzer.

Noch ein Tip zu den Fenstergummies: statt peinlichst abzukleben kann man auch erst Wäscheleine hinter die Gummies bringen. So kann man etwas bis dahinter lackieren. Das Abkleben geht dann auch einfacher.

lack lackierung rollen spritzen spritzlackierung schliff schleifen füller fülleren spachtel spachteln