Radaufhängung vorne
oberes Traggelenk wechseln Bremsklötze/Scheiben/Radlager wechseln Lenkerachsenlager erneuern Entlüften
Hier eine kurze Übersicht entstanden aufgrund von Austauschbedarf des oberen Traggelenkes:
Oberes Traggelenk/Führungsgelenk (VW Teile Nr.: 251 407 361) ersetzen:
Wagen vorne aufbocken und Rad abnehmen.
Etwas zum abstützen unter der Bremsscheibe kann nicht schaden damit später die
Bremsleitung nicht abknickt! 2 Schrauben oben und die selbstsichernde Mutter
unten gut mit WD40 einsprühen. Mutter unten mit 24er Nuss oder Ringschlüssel
abdrehen. Nun gibt es erstmal 3 Möglichkeiten das Gelenk aus dem Konus zu treiben:
1.) Von oben mit Hartholzklotz und Fäustel auf den Achsschenkel schlagen (es
muss noch Luft sein an der Abstützung der Bremsscheibe).
2.) 2 Inbusschrauben oben rausdrehen. 27er Maulschlüssel zwischen Achsschenkel
und Gelenkkopf ansetzen und hebeln; gleichzeitig von unten mit dem Fäustel und
einer Metallverlängerung das Gelenk aus dem Achsschenkel treiben.
3.) 2 Inbusschrauben oben rausdrehen. 2-armigen Abzieher verwenden.
Für den Fall das all diese Methoden versagen hier 2 mögliche Alternativen:
4.) Achsschenkel (samt Bremsscheibe)
ausbauen. So lässt sich das Gelenk am besten mit einem grossen Hammer
austreiben.
Das bedeutet aber, das auch das untere Traggelenk aus dem Konus getrieben werden
muss was sicherlich ähnlich fest sitzt wie das obere. Deshalb hier noch die
hammerharte Methode, die auch mir letztendlich half:
5.) Gelenkkopf oberhalb des Achsschenkels abflexen. Ein Stück Sperrholz mit 25er Loch oben aufsetzen. Einen Schraubstock ansetzen (IM Radkasten), unten an der Mutter, oben am Sperrholz. Unten einen Metallkeil (z.B. Ende eines Krähenfusses) zwischen Mutter und Schraubstockbacke treiben. Nicht aufgeben. Keil einschlagen hilf mehr als hebeln.
Beim Einbau kann das Gelenk problemlos erst oben mit den 2 Inbusschrauben befestigt werden. Die Mutter unten ist selbstsichernd, schön fest anziehen damit der Konus sich eindrückt. Dabei muß streckenweise mit einem 11er Maulschlüssel gegengehalten werden.
Bremse & Radlager
Der Bremssattel kann auf dem
untergelegten Rad abgelegt werden. Er muss aber nur raus, wenn auch die
Bremsscheibe gewechselt werden soll. Beim Scheibenwechsel bietet es sich an auch
die Radlager zu wechseln. Die inneren Radlager sind eh in die Bremsscheibe
eingepresst, sie müssten also ausgepresst und in den neuen Scheiben wieder
eingepresst werden.
Achtung: Die Simmerringe der Radlager können tiefer eingepresst werden als sie sollen! Das ist zwar keine komplette Katastrophe, aber eben auch nicht perfekt - sie schliessen dann nicht mehr gegen den Gummiring ab und flüssiges Fett kann austreten. Die Lagerschalen gehören bis zum Anschlag eingepresst und die Simmerringe sollten bündig sitzen - so ist es richtig. Beim Radlagerwechsel unbedingt sauber
arbeiten - Schmutzpartikel (Sandkörner...), die am Nabenfett festbacken,
können zu vorzeitigem Ableben des Lagers führen!
Als Antiquietschpaste hat sich Kupferpaste bewährt.
Wagen aufbocken und Rad abnehmen. Nun die 2 Schrauben vom oberen Taggelenk lösen und Achsschenkel vorsichtig (Bremsleitung!) wegschwenken.
Die Stellung der Lenkerachse muß genau markiert werden, damit nach dem Wiedereinbau der Sturz auch stimmt. Z.B. kann man ein Stück Holz auf der Falz stellen und eine Markierung an Lenkerachse und Klotz anbringen.
Lenkerachse rausziehen und schon haben wir den Achsschenkel als Einzelteil in der Hand.
Die Gummimetallager sind hier angeschweißt. Schweißpunkte wegflexen, dann kann man die Lager raushämmern. Diskutieren wir nicht über Schweißpunkte....im RLF steht ja, im Etzold ist nichts erwähnt, auch gibt es Busse die ohne Schweißpunkte rumfahren.
Zum besseren Verständnis noch ein kurzer Blick in den Radkasten: hier sitzen die Exzenterscheiben. Sie können mit der Lenkerachse verdreht werden.
Zum Einpressen der neuen Lager empfiehlt sich ein Schraubstock und ein Stück Rohr mit einem Innendurchmesser von >40mm. Alternativ ein Stück Holz dem man eine 45er Bohrung verpasst.
Neue Schweißpunkte setzen und überlackieren damits nicht rostet.
Nun wird alles wieder zusammengebaut, dabei nehmen wir wieder das Holzstück mit der Markierung und drehen die Lenkerachse so hin das die Markierungen übereinstimmen. Zum drehen der Achse braucht man einen 14er Inbusschlüssel, doch wer hat den schon. Mit einer M8 und ein paar Muttern drauf (SW13) gehts auch. Mutter mit 75Nm anziehen.
Fertig :-)
Den RLF gibts hier nicht, ein Abmahnopfer reicht. Aber fragen was drin steht kannst Du natürlich!